Förderung der

Digitalen Gesundheitskompetenz

Förderung der

Digitalen Gesundheits-
kompetenz

Digitale Gesundheitskompetenz

Digitale Gesundheits-
kompetenz

Laut dem Sozialgesetzbuch V, Paragraph 20k müssen Krankenkassen Maßnahmen zur Förderung der digitalen Gesundheitskompetenz in ihrer Satzung vorsehen. Was aber heißt das und wie können diese Leistungen erbracht werden?

SGB, § 20k: „Förderung der digitalen Gesundheitskompetenz. (1) Die Krankenkasse sieht in der Satzung Leistungen zur Förderung des selbstbestimmten gesundheitsorientierten Einsatzes digitaler oder telemedizinischer Anwendungen und Verfahren durch die Versicherten vor.“

Die Definition

Nach der Definition des GKV Spitzenverband ist unter digitaler Gesundheitskompetenz die Fähigkeit zu verstehen, „gesundheitsrelevante Informationen in Bezug auf digitale Anwendungen & Informationsangebote zu finden, zu verstehen, zu beurteilen / einzuschätzen und anzuwenden […]. „

Das Problem

Beispiel Videosprechstunde: Der EPatient Survey untersuchte die in der Corona-Pandemie stark zugenommene Anzahl an Videosprechstunden und kam zum Ergebnis, dass diese primär (75%) die Menschen erreicht, die sowieso einen guten Zugang zum Gesundheitssystem und wenig Probleme mit digitalen Lösungen hat: Akademiker, die in der Großstadt leben und akute Beschwerden haben.

Zurück bleiben in der Regel ältere Menschen oder diejenigen, die sowieso eine geringe digitale Kompezenz haben.

Die Betroffenen

Gleichzeitig zeigt eine deutschlandweite Befragung des Institutes YouGov im Auftrag der Siemens-Betriebskrankenkasse (SBK), dass sich 33% der Befragten mehr Informationen von ihrer Krankenkasse zum besseren Management ihrer Krankheit wünschen.

Mein Lösungsansatz

Zunächst einmal gilt es die Personen zu erreichen, die mangels digitaler Kompetenz heute nicht „im Internet unterwegs sind und wahrscheinlich deshalb schon Hemmungen aufgebaut haben, digitale Anwendungen überhaupt zu nutzen.

Aber auch den oft mit Schlagzeilen in den Vordergrund gestellten Datenrisiken ist – inhaltlich fundiert – entgegenzutreten und zu betonen, dass es (auch) vertrauenswürdige Lösungen gibt.

Die folgenden drei Aspekte sind dabei nach meiner Erfahrung wesentlich, um die Hürden zur Nutzung digitaler Gesundheitslösungen abzubauen.

Mein Lösungs-ansatz

Zunächst einmal gilt es die Personen zu erreichen, die mangels digitaler Kompetenz heute nicht „im Internet unterwegs sind und wahrscheinlich deshalb schon Hemmungen aufgebaut haben, digitale Anwendungen überhaupt zu nutzen.

Aber auch den oft mit Schlagzeilen in den Vordergrund gestellten Datenrisiken ist – inhaltlich fundiert – entgegenzutreten und zu betonen, dass es (auch) vertrauenswürdige Lösungen gibt.

Die folgenden drei Aspekte sind dabei nach meiner Erfahrung wesentlich, um die Hürden zur Nutzung digitaler Gesundheitslösungen abzubauen.

Analoger Startpunkt

Jede*r einzelne Betroffene*r ist in seiner Komfortzone abholen. Das muss allerdings aus Effizienzgründen über Zusammenfassung von Personen zu homogenen Gruppen passieren.

Dieser Ausgangspunkt ist bei älteren und wenig internetaffinen Menschen in der Regel nicht bereits das Internet, sondern ein analoges Medium.
Das können Zeitschriften oder Präsenzveranstaltungen, zum Beispiel Vorträge bei der Krankenkasse oder von Volkshochschulen, sein.

Gemeinsame Basis schaffen

Vertrauen ist in diesem Kontext wichtig, um sich ohne eigene Erfahrung neue Medien und ungewohnte Technologien zu öffnen.

Mittels Storytelling, also Geschichten, berichte ich vom Alltag mit einer chronischen Krankheit und meinen Erfahrungen. Dadurch ist es möglich, Vertrauen zwischen Referent und Zuhörern aufbauen. Anschließend kann auf dieser gemeinsamen Basis anschaulich erklärt werden, wie digitale Lösungen im Gesundheitskontext helfen können.

Digitaler Ausbau

Wenn das Vertrauen erst einmal aufgebaut ist und positiv besetzte Beispiele die Möglichkeiten und den Nutzen von digitalen Gesundheitslösungen gezeigt haben, ist der Grundstein für die weitere Beschäftigung mit dem Thema gelegt.

Mit der Zunahme der digitalen Gesundheitskompetenz kann die Beziehung sukzessive ins Internet verlegt werden. Ab hier sind also auch Erklärungen und Anleitungen zur Nutzung digitaler Tools als Webinare oder Online-Kurse möglich.

Prof. Langkafel / Prof. Matusiewicz (Hrsg.)

Digitale Gesundheitskompetenz

Brauchen wir den digitalen Führerschein für die Medizin?

Aus der Produktbeschreibung vom medhochzwei-Verlag: „Ausgewiesene Experten geben einen umfassenden und multidisziplinären Überblick über die digitale Gesundheitskompetenz und liefern Ansätze, wie die digitale Gesundheitskompetenz gelingen kann. Die Milliardeninvestitionen und ein Start-up Hype rund um die Digitale Gesundheit werden nur zu Erfolg führen, wenn die Patienten fit für ein digitales Gesundheitswesen gemacht werden.“

Das Buch ist im August 2021 erschienen. Meinen Lösungansatz habe als Aufsatz für das Buch unter dem Titel „Storytelling zur Steigerung der Digitalen Gesundheitskompetenz“ beschrieben.

Potenzielle Gesundheitsthemen

Potenzielle
Gesundheitsthemen

Inhalte

Wie könnte ein solcher Prozess aussehen?

Wie könnte ein solcher Prozess aussehen?

Idealtypisch würde der gesamte Prozess zum Auf- & Ausbau der Digitalen Gesundheitskompetenz die im folgenden dargestellten drei Schritte umfassen. Aber je nachdem, wo Sie in dem Prozess stehen, sind natürlich auch nur einzelne Maßnahmen möglich oder sinnvoll.

1. Schritt: Artikel

Der Prozess kann – passend wie oben mit dem analogen Startpunkt beschrieben – mit Artikeln oder Kolumnen beispielsweise in Zeitschriften oder Versichertenrundschreiben beginnen, um Vertrauen als auch Bekanntheit des Autors aufzubauen.

Mit Storytelling von Geschichten persönlich Betroffener können die Leser abgeholt werden und sich durch die Analogie zu ihren eigenen Erfahrungen selbst angesprochen beziehungsweise einbezogen fühlen, siehe Beispiel 1.

Alternativ kann auch ein Artikel in neutraler Form zur Vorstellung von digitalen Lösungen mit der Betonung des Nutzens und der zu lösenden Probleme am Start stehen.

Digitale Gesundheitskompetenz - Artikel
Beispiel 1
Digitale Gesundheitskompetenz - der Vortrag
Beispiel 2

2. Schritt: Vorträge, Workshops

Wenn mit dem ersten Schritt das Interesse und die grundsätzliche Aufnahmebereitschaft geweckt ist, so kann die Ansprache auf bekannten, analogen Wegen intensiviert werden.

Dafür bieten sich Vorträge im Präsenzmodus an, da oft mangelnde technische Erfahrung eine Hürde an der Teilnahme an Webinaren darstellt. Dabei können regelmäßige Veranstaltungsreihen ebenso genutzt werden wie gemeinsame Workshops oder Einzelvorträge, siehe Beispiel 2 (ein Vortrag beim Patiententag der Universitätsklinik Augsburg).

2. Schritt: Vorträge, Workshops

Wenn mit dem ersten Schritt das Interesse und die grundsätzliche Aufnahmebereitschaft geweckt ist, so kann die Ansprache auf bekannten, analogen Wegen intensiviert werden.

Dafür bieten sich Vorträge im Präsenzmodus an, da oft mangelnde technische Erfahrung eine Hürde an der Teilnahme an Webinaren darstellt. Dabei können regelmäßige Veranstaltungsreihen ebenso genutzt werden wie gemeinsame Workshops oder Einzelvorträge, siehe Beispiel 2 (ein Vortrag beim Patiententag der Universitätsklinik Augsburg).

Digitale Gesundheitskompetenz - der Vortrag
Beispiel 2

3. Schritt: Online-Kurse, Videos

Wenn es gelungen ist, in den ersten beiden Schritten insbesondere auch die digitale Kompetenz aufzubauen, so kann der Übergang des Aufbaus der digitalen Gesundheitskompetenz ins Internet erfolgen.

Im einfachsten Fall über Informationen auf der Webseite der Krankenversicherung, aber mit zunehmender Erfahrung auch über YouTube-Videos oder Webinare können die konkrete Einrichtung und Nutzung von digitalen Anwendungen erklärt und gemeinsam begonnen werden, siehe Beispiel 3 (YouTube-Video zu MyTherapy).

Digitale Gesundheitskompetenz Onlinekurs
Beispiel 3

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